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Was tun, wenn ein Angehöriger einen Herzstillstand erleidet?

G. Girod

Im Wallis sterben jährlich 150 Personen aufgrund eines Herz-Kreislauf-Stillstands, im Allgemeinen im Rahmen eines Herzinfarkts, allgemein als Herzanfall bezeichnet. Bei einem Herzstillstand ist die Zeit der entscheidendste Faktor. Bei jeder Minute, die verstreicht, sinkt nämlich die Überlebenschance des Patienten um 10%.

Dr. Grégoire Girod, Chefarzt Kardiologie im Spital Sitten, beantwortet einige Fragen zu dieser Herzkrankheit.

Was ist ein Herzanfall?

Das Herz arbeitet ohne Unterbruch, damit es mit genügend sauerstoffreichem Blut versorgt ist, das für sein Überleben unabdingbar ist. Seine Durchblutung erfolgt über die Koronararterien. Der Herzanfall wird durch eine Blockade des Blutflusses in diesen Arterien ausgelöst. Ohne Sauerstoff ermüdet das Herz rasch und bereits nach 15 bis 30 Minuten ist das Absterben von Herzzellen zu beobachten. Es handelt sich um einen Herzinfarkt, der auch jederzeit zu einer schweren Rhythmusstörung und zum Herzstillstand führen kann. Ohne medizinische Intervention kann der Patient sterben.

Welche Symptome treten bei einem Herzanfall oder Herzinfarkt auf?

Die Symptome können zwar von Person zu Person variieren, die häufigsten sind jedoch:

  • Starkes Engegefühl und Schmerzen in der Brust, oft ausstrahlend in Arme (vor allem links), Schultern, Hals, Kiefer, Bauch oder Rücken (öfters bei den Frauen)
  • Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, Benommenheit, kalter Schweiss, blasse Haut
  • Schwierigkeiten mit der Atmung, Atemnot

Bei den Frauen fallen die Symptome manchmal unterschiedlich aus und sind schwieriger zu erkennen: Übelkeit, allgemeines Unwohlsein, ungewöhnliche Müdigkeit, Atemnot nach einer Anstrengung oder Schmerzen in der Mitte des Rückens. Da die Symptome schwierig zu erkennen sind, wird der Rettungsdienst oft zu spät angefordert…

Was sind die Risikofaktoren für einen Herzstillstand ?

  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Erhöhter Cholesterinwert
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Stress

Was tun bei einem Infarkt?

  • Sofort die Nr. 144 anrufen!
  • Den genauen Standort, den Namen und das Alter des Patienten angeben
  • Die Person auf eine harte Unterlage legen und den Oberkörper leicht anheben
  • Einengende Kleidung (Krawatte oder Büstenhalter) entfernen

Und wenn der Patient das Bewusstsein verliert?

Wenn die Person das Bewusstsein verloren hat, nicht mehr antwortet und nicht mehr atmet, handelt es sich mit Sicherheit um einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Es müssen deshalb sofort Reanimationsmassnahmen durchgeführt werden:

  • Eine Herzdruckmassage ausführen
  • Im Idealfall einen Defibrillator einsetzen, falls sich einer in der Nähe befindet (der Defibrillator schaltet sich automatisch ein, sobald die Patchs auf der Brust des Patienten angebracht sind)

Eine rasche Intervention des Rettungsdienstes kann den Unterschied ausmachen und Leben retten.

Coeur wallis: ein Verein zur Optimierung der Versorgung von Herzstillstandpatienten im Wallis

Der Verein coeur wallis hat sich auf die Fahne geschrieben, bei Herzstillständen im Wallis schnelle Hilfe zu gewährleisten und so die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen. Sein Hauptziel ist es, Mittel zu beschaffen, um das ganze Kantonsgebiet mit einer genügenden Anzahl jederzeit frei zugänglicher Defibrillatoren abzudecken. Zudem will er mit einer breit angelegten Informationskampagne die Rekrutierung von freiwilligen Ersthelfern aus der Bevölkerung für die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) fördern, die bei einem Herzstillstand in ihrer Nähe schnell eine Reanimation einleiten können. Die Gründung von coeur wallis erfolgte im Zuge des Entscheids des kantonalen Gesundheitsdepartements, die KWRO mit der operativen Umsetzung des Konzepts für die Versorgung von Herzstillstandpatienten im Wallis zu beauftragen.

Mehr Infos : http://www.coeurwallis.ch/de

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Über den Autor/die Autorin

Jessica Salamin

Collaboratrice communication - Spécialisée médias sociaux

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