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Das Team für biomedizinisches Engineering erhält einen Biomed d’Or

Der französische Verband der Ingenieure für Medizintechnik (Afib), der vom 28. bis 30. September in  Lille seine 26. Versammlung abhielt, verlieh anlässlich seines 40-jährigen Bestehens seine ersten BM d’Or, die Biomédicaux d’or. Mit diesen Preisen sollen erfolgreiche Projekte von Ingenieuren für Medizintechnik in den Bereichen innovative Organisation, Patientenversorgung und nachhaltige Entwicklung gewürdigt werden. Der BM d’Or der Kategorie “innovatives Management” wurde dem Team für biomedizinisches Engineering der Abteilung Medizintechnik und Einkaufszentrale des Zentralinstituts der Walliser Spitäler (ZSI) in der Schweiz für das Projekt «Ingenieur für Medizintechnik: das neue Schweizer Messer des Spitals» verliehen.

Ein Beruf in ständiger Entwicklung

Der Beruf des Ingenieurs für Medizintechnik entwickelt sich ständig weiter, um den neuen Technologien und Praktiken im Spitalbereich Rechnung zu tragen. Ausserdem müssen zwischen den verschiedenen Beteiligten und den Entscheidungsträgern Beziehungen aufgebaut werden, um den Austausch zu fördern und die Projekte zu koordinieren. Das medizintechnische Team des Spital Wallis hat sich deshalb wie ein Schweizer Messer auf diese Mehrfachfunktion ausgerichtet, bei der 3 Achsen im Mittelpunkt stehen: 

  • Die Stellung des Ingenieurs für Medizintechnik im Zentrum der Innovationsprojekte, durch die Schaffung eines Zentrums für klinische Forschung und Innovation, das im Jahr 2022 direkt seiner Einheit angegliedert worden ist.
  • Die Koordination der vernetzten Medizinprodukte und der damit verbundenen Instrumente, durch die Schaffung der Funktion des Ingenieurs für Medizintechnik im Bereich der vernetzten Medizinprodukte im Jahr 2019. 
  • Die Integration des Projektmanagements über ein einziges Werkzeug, das seit 2020 sämtliche Parteien vereint, die mit dem Lebenszyklus eines Medizinprodukts in Verbindung stehen.
Sarah Favre

«Wir arbeiten im Spital Wallis seit 4 Jahren an diesem Projekt, unterstützt von Pascal Tritz, Leiter der Abteilung Medizintechnik und Einkaufszentrale. Es handelt sich um eine Teamarbeit, eine gemeinsame Leidenschaft für die Umsetzung von sinnvollen Projekten. So haben wir die Rollen und Aufträge für unseren Beruf des Ingenieurs für Medizintechnik sowie für unsere Institution neu definiert», erläutert Dr. Sarah Favre, Leiterin der Einheit biomedizinisches Engineering und Verantwortliche des Zentrums für klinische Forschung und Innovation.

Eine Neuausrichtung mit positiven Auswirkungen

Diese neue Organisation hat zahlreiche Auswirkungen:

  • Sie beschleunigt und erleichtert die Innovation und die klinische Forschung.
  • Sie schafft eine Verbindung und eine Nachverfolgungsmöglichkeit zwischen den Nutzern und der Abteilung Informatik. So können die neuen Ansprüche an die vernetzten Medizinprodukte wie Informatiksicherheit, technologische Überwachung und Kompatibilität mit anderen Ausrüstungen betreut werden.
  • Sie erhöht die Sicherheit der Informatik und der Materiovigilance. Die Rückverfolgbarkeit der Software in Zusammenhang mit den vernetzten Medizinprodukten und die Risikoanalyse der Betriebssysteme dieser Medizinprodukte sind gewährleistet.
  • Sie verbessert das Projektmanagement. Für die Anschaffung der Medizinprodukte ist ein Werkzeug eingeführt worden, das ins Management und in die computergestützte Wartung (ServiceNow) integriert ist. Das ermöglicht eine Vereinfachung und Verbesserung der Informationskanäle sowie die Zuweisung der Aufgaben an die betreffenden Beteiligten (Pflege, Medizin, Direktion, Business Analysten, Health-IT, Security-IT, medizintechnische Werkstätten, Einkauf, Sterilisation, Hygiene, Strahlenschutz, Abteilungen Technik/Infrastrukturen, usw.).

Ingenieur für Medizintechnik = Koordinator innovativer Projekte

Im Frühling 2022 ist im Spital Wallis (HVS) das Forschungszentrum für klinische Forschung und Innovation (CRIC) geschaffen worden. Das CRIC ist der operative Arm der Forschungs- und Innovationsplattform des HVS, die der Generaldirektion angegliedert ist. Das CRIC ist der einzige interne Kontaktpunkt (Projekt eines Arztes, Organisationprojekt der Pflege, usw.), aber auch der einzige externe Kontaktpunkt (Universität, Ingenieurschule, CRR SUVA, usw.) für sämtliche Anträge zur Umsetzung eines Projekts oder einer klinischen Forschung und/oder zur Genehmigung einer Technologie oder einer innovativen Organisationsform. Das Zentrum gewährleistet auch die Beziehung zu den verschiedenen Ansprechpartnern wie zum Beispiel zum Forschungslabor, zur Biobank, zu den medizintechnischen Leistungserbringern, zu den internen Experten der Institution, zur allgemeinen Einwilligungskommission, zur Rechtsabteilung, usw. Das CRIC stellt ebenfalls die Verbindung zu den internen Direktionen – für die Priorisierung und die Betreuung von Projekten – sowie zu den externen Partnern sicher.  Das Zentrum arbeitet zum Beispiel eng mit den übrigen Strukturen des Kantons Wallis im Bereich der Innovation zusammen: The ARK (Stiftung für Innovation im Wallis) und CIMARK.

Zentrum für klinische Forschung und Innovation (CRIC)

Das CRIC ist eine Entwicklung der Einheit biomedizinisches Engineering. Verantwortlich für das Zentrum für klinische Forschung und Innovation ist der Ingenieur für Medizintechnik, der die Einheit leitet. Das Zentrum setzt sich aus bestehenden internen Kompetenzen wie einem Biologen, einem Arzt, einem DATA-Manager und einem Mitglied des Teams Health-IT zusammen. Diese Initiative verfolgt folgende Ziele:

  • Sie soll dazu beitragen, die Innovationskultur im Spitalbereich zu verankern, um ein motivierendes Umfeld zu schaffen, das für das Personal attraktiv ist.
  • Sie soll die Umsetzung von Projekten erleichtern, die sonst wegen fehlender Mittel nicht weiterverfolgt würden, indem sie diese mit Unterstützung der Kompetenzen der Ingenieure für Medizintechnik im Bereich des Projektmanagements betreut und fördert.
  • Sie soll ermöglichen, von der Forschungsdynamik der Ökosysteme der Schulen, Forschungszentren und Universitäten zu profitieren (siehe Smart confluence: smartconfluence.ch), indem die Kompetenzen und die klinischen Daten des Spitals zur Verfügung gestellt werden, um die Wertschöpfung im Bereich der Gesundheitsinnovation zu beschleunigen.

«Durch die Definition eines «echten» Zwecks möchten wir unsere Rollen so weiterentwickeln, dass sie uns ermöglichen, die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu antizipieren und zu meistern! Dieser Aspekt nimmt im Projekt eine bedeutende Stellung ein. Die Direktion unserer Institution arbeitet nämlich täglich daran, uns zu begleiten und uns die Weiterentwicklung zu ermöglichen.»

Von links nach rechts : Sarah Favre, Jessica Rat, Vincent Trachsel. Abwesend : Julie Ducrey

Über den Autor/die Autorin

Jessica Salamin

Collaboratrice communication - Spécialisée médias sociaux