Im Herzen des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) beginnt eine neue Ära. Dr. Stefan Schwery, renommierter Internist und langjähriger Klinikleiter Innere Medizin SZO, übergab vergangenen September das Zepter seinen jungen Kollegen aus dem Oberwallis, Dr. Robert von Arx und Dr. Claudio Brun. Sie übernahmen die Klinikleitung und Abteilungsleitung der allgemeinen Inneren Medizin, die Abteilungsleitung der Kardiologie wurde von Dr. Dominique Evéquoz an Dr. Robert von Arx übergeben. Dieser bedeutsame Generationenwechsel prägt die zukünftige Entwicklung der Klinik Innere Medizin und die Patientenversorgung im Oberwallis.
Die Klinik für Innere Medizin am SZO beherbergt rund 80 Betten und befindet sich, mit Ausnahme der onkologischen Tagesklinik und der Palliativstation, fast ausschliesslich am Standort Visp. Jährlich werden hier rund 3’600 stationäre und 38’000 ambulante sowie teilstationäre Patienten behandelt.
Der Schwerpunkt der Inneren Medizin liegt auf der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen der inneren Organe, von der Gastroenterologie über die Pneumologie und Neurologie bis hin zur Onkologie und Rheumatologie. Die Abteilung bildet das Fundament für ein umfassendes Verständnis und eine effiziente Therapie von Krankheiten.
Generationenwechsel in der Klinikleitung
Nach 28 erfolgreichen Jahren übergibt Dr. Stefan Schwery seine Aufgaben an Dr. Robert von Arx, der seit dem 1. September 2023 mit grossem Engagement die Führung der Klinik übernommen hat. «Als Team wollen wir gemeinsam zeitgemässe Gesundheitspläne und Visionen für das Oberwallis entwickeln, welche die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft berücksichtigen. Im Tagesgeschäft wollen wir fachlich, menschlich, kulturell und sprachlich qualitativ hochwertige Therapien und Behandlungen bieten, die den hohen Erwartungen unserer Patientinnen und Patienten entsprechen», versichert der Chefarzt und lobt gleichzeitig die Arbeit seines Vorgängers. «Wir treten in grosse Fussstapfen. Dr. Stefan Schwery hat ein gut funktionierendes ärztliches Team aufgebaut, das auch in der interprofessionellen Zusammenarbeit mit der Pflege und anderen Bereichen hervorragend funktioniert. Wir sind in der Lage, seine Arbeit zu übernehmen und weiterzuführen.»
Dr. Stefan Schwery und Dr. Dominique Evéquoz engagieren sich weiterhin als Belegärzte am SZO. Im Gespräch mit Dr. von Arx und seinem Kollegen Dr. Claudio Brun, Chefarzt und Abteilungsleiter Allgemeine Innere Medizin, betont dieser den unkomplizierten und konstruktiven Austausch mit den «Altinternisten» sowie deren wertvolle Expertise: «Mehr als ein Vierteljahrhundert klinische Erfahrung im SZO kann man nicht nachlesen.»
Fortschritte und Herausforderungen in der Medizin
Die Medizin macht bedeutende Fortschritte in der Diagnostik und Therapie. Dr. Claudio Brun ist überzeugt, dass es darauf ankommt, diese Fortschritte richtig zu nutzen: Individuell angepasste und gezielt eingesetzte Massnahmen sind entscheidend. Sein Ziel ist es, eine sinnvolle Medizin zu praktizieren, bei der das Wohl der Patienten im Vordergrund steht.
Intern und extern gut vernetzt
Dr. von Arx hebt die Bedeutung einer ganzheitlichen Betreuung hervor: «Dank unserer verschiedenen Subspezialisierungen können wir, wenn der Behandlungsverlauf es erfordert, wohnortnahe Abklärungen in vielen Subdisziplinen der Inneren Medizin anbieten und durchführen.
«Teamarbeit ist unerlässlich,» betonen von Arx und Brun. «Wir können bei der täglichen Stationsvisite oder bei der Entscheidung über rehabilitative Massnahmen jederzeit auf das Know-how der Pflege, der Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Ernährungsberatung zurückgreifen. Dies ist besonders bei der Behandlung älterer Patienten unerlässlich. Das Ziel ist es, Patienten schnell und sicher wieder nach Hause zu entlassen und sicherzustellen, dass sie zu Hause gut zurechtkommen.»
Es ist ein Privileg, eng mit den Hausärzten zusammenzuarbeiten.
Dr. Robert von Arx
«Die enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten ist ein Privileg,» sagt Dr. Robert von Arx. Für ein Akutspital wie das SZO sei die Kooperation mit externen Partnern unverzichtbar. Claudio Brun betont, dass der Informationsaustausch mit den Hausärzten entscheidend ist: «Er ist bei der Auswertung von Befunden und bei der Nachsorge essentiell für eine kontinuierliche Betreuung und eine funktionierende Medizin.» Die Struktur und Grösse des SZO ermöglichen zudem einen reibungslosen internen Austausch: «Bei Bedarf können Kollegen aus der Chirurgie oder Traumatologie direkt am Patientenbett stehen oder Radiologiebilder analysieren. Fachleute arbeiten gemeinsam mit dem Patienten, um die richtige Diagnose und Therapie zu finden.»
Fachlich und menschlich ein perfektes Ausbildungsspital.
Dr. Claudio Brun
«Das SZO ist fachlich und menschlich ein ausgezeichnetes Ausbildungsspital,» sagt Dr. Claudio Brun. Beide Chefärzte begannen ihre Laufbahn als Assistenzärzte am SZO unter der Anleitung von Dr. Schwery und Dr. Evéquoz. Nach wertvollen Erfahrungen in Universitätskliniken kehrten sie ins Oberwallis zurück. «Wir haben am SZO die Möglichkeit, den Menschen in unserer Region hochwertige Medizin anzubieten und das hat uns hierher zurückgeführt. Wir betreuen 18 Assistenzärzte in ihrer zweijährigen Ausbildung und möchten diese Tradition mit der Hingabe unserer Vorgänger fortsetzen. Oft handelt es sich um frische Absolventen ohne Berufserfahrung, die sich schnell und positiv entwickeln,» erklärt der Abteilungsleiter für Kardiologie.
«Ich finde es besonders spannend, jungen Medizinerinnen und Medizinern fachliche Kenntnisse und praktische Fertigkeiten zu vermitteln und sie in der menschlichen und emotionalen Betreuung der Patienten zu unterstützen. Dies alles trägt dazu bei, die Patientenversorgung weiter zu verbessern», ergänzt Dr. von Arx.
Das ärztliche Team möchte als Kompetenzzentrum langfristig und zuverlässig die Gesundheit der lokalen Bevölkerung fördern. Neben ihrer fachlichen Expertise sind alle Ärzte leidenschaftlich mit dem Oberwallis verbunden und schätzen die familiäre Atmosphäre der Region.
Kein wirklicher «Ruhestand» für die Altmeister Schwery und Evéquoz
Nach Jahrzehnten im Dienst der Menschen bedeutet der Rückzug aus Führungsrollen für die Altmeister Dr. Schwery und Dr. Evéquoz keineswegs den traditionellen «Ruhestand». Sie bleiben dem SZO als engagierte Belegärzte verbunden. Die Direktion des SZO nutzt diese Gelegenheit, um den angesehenen Fachärzten für ihr aussergewöhnliches Engagement und ihre Verdienste zu danken. «Dr. Stefan Schwery spielte eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Klinik Innere Medizin und prägte die Behandlungskultur in der Interaktion mit Patienten oder Kollegen sowohl fachlich als auch menschlich», lobt Dr. Hugo Burgener, Direktor des SZO, den Gastroenterologen. «Dr. Evéquoz gewährleistete die sorgfältige Betreuung der Herzpatienten im Oberwallis und setzte damit Standards in der lokalen medizinischen Versorgung.»
Von den Patienten habe ich viel gelernt.
Dr. Stefan Schwery
Im Videointerview betont Dr. Stefan Schwery seinen Dank an die Teams sowie an die Patientinnen und Patienten. «Die Zusammenarbeit im Team mit meinen ärztlichen Kollegen, dem Pflegepersonal, den Mitarbeitenden des SZO und natürlich den Patienten hat mich nachhaltig geprägt. Über die Jahre hinweg habe ich viel von den Patienten gelernt und im direkten Kontakt mit ihnen wertvolle Erfahrungen gesammelt.»
In Bezug auf die fachliche Entwicklung hebt er hervor: «Als ich 1984 mein Staatsexamen ablegte, existierten 90 % der heute verfügbaren Medikamente und Therapien noch nicht. Damals war ein Internist ein Allrounder, der alle Bereiche abdeckte – heute ist das nicht mehr möglich. Die Medizin hat sich stark spezialisiert. Jeder Fachbereich ist in viele Subspezialisierungen unterteilt, und für jedes Organ gibt es spezialisierte Experten. Ein effektives Zusammenspiel dieser Spezialistenteams ist daher auch in einem Regionalspital wie dem SZO unerlässlich. Wir sind glücklich, solche Fachleute intern zur Verfügung zu haben.»
Stefan Schwery zeigt sich besonders zufrieden und stolz darüber, dass «praktisch alle Spezialisten der Inneren Medizin vor 20 oder mehr Jahren als Assistenzärzte am SZO begannen, dann auf Universitätsniveau Erfahrungen sammelten und schliesslich ins Oberwallis zurückkehrten. Das unterstreicht die Bedeutung des SZO als Ausbildungsspital sowie die Notwendigkeit einer guten Nachfolgeplanung.» Trotz seiner bevorstehenden Pensionierung wird er weiterhin zu 50 % aktiv bleiben. Den direkten Kontakt zu den Patienten wird er vermissen, doch privat ist sein Programm bereits ausgefüllt.
Als Heimwehwalliser habe ich keinen Tag am SZO bereut.
Dr. Dominique Evéquoz
«1997 wurde ich hier mit offenen Armen empfangen und hatte das Vergnügen, mit echten Gentlemen zusammenzuarbeiten – damals mit Stefan Schwery und heute mit Robert von Arx. Der Aufbau der Herzrehabilitation in enger Zusammenarbeit mit der Physiotherapieabteilung war ein bedeutender fachlicher Meilenstein für die Herzpatienten im Oberwallis und auch für mich persönlich. Wir konnten ihnen dadurch den Weg in entfernte Kliniken für stationäre Aufenthalte ersparen.»
Aus dem breiten Feld der Inneren Medizin spezialisierte sich Dr. Evéquoz auf Kardiologie. «Die Innere Medizin hat sich im Laufe der Jahre stark spezialisiert. Wenn ich in anderen Bereichen nicht weiterwusste, habe ich mich nie gescheut, Kollegen anderer Fachrichtungen um Rat zu fragen.» Seinen jungen Nachfolgern gibt er den Rat: «Seid herzlich im Umgang mit allen, sei es mit Kollegen oder Patienten. Ein einfaches Dankeschön oder ein gutes Wort kann allen den Tag verschönern.»
Dominique Evéquoz bleibt dem SZO weiterhin verbunden. Er wird zwei Tage pro Woche in der Sprechstunde tätig sein und sich darüber hinaus seinen Leidenschaften wie seinen Rebbergen, dem Segeln und anderen Aktivitäten widmen.
Informationen zu den Leistungen und den pflegerischen und medizinischen Teams finden Sie unter Spitalzentrum Oberwallis – Spital Wallis