Das Spital Wallis ist eines der zwölf Schweizer Spitäler, die vor Kurzem den Leistungsauftrag hochspezialisierte Medizin für komplexe gynäkologische Tumoren, Teilbereiche der «Ovarial-/Tuben-/Peritonealkarzinome» erhalten haben.
Das Entscheidungsorgan der interkantonalen Vereinbarung zur hochspezialisierten Medizin (Entscheidungsorgan HSM) hat dem Spital Wallis einen für sechs Jahre gültigen Leistungsauftrag erteilt, der mit der Verpflichtung verbunden ist, pro Jahr mindestens 20 Fälle zu erreichen. Diese nationale Anerkennung ist durch den unermüdlichen Einsatz der Abteilung Gynäkologie des CHVR und die Zusammenarbeit mit dem SZO in diesem Bereich ermöglicht worden.
Das Spital Wallis wartet ebenfalls auf einen definitiven Entscheid im Hinblick auf die Erteilung des Leistungsauftrags im Bereich der Karzinome von Vulva/Vagina und der Zervixkarzinome. Mit der Zusammenarbeit zwischen dem CHVR und dem SZO für die gemeinsame chirurgische Versorgung der Patientinnen mit dieser Art von gynäkologischen Karzinomen soll die vom Entscheidungsorgan verlangte Fallzahl erreicht werden.
Zunahme von Personen mit erhöhtem Risikofaktor
Die demografische Entwicklung zeigt sich im Wallis durch ein Wachstum, das über dem nationalen Durchschnitt liegt. Dieses Wachstum steht ausschliesslich in Zusammenhang mit der Migration und der Überalterung der Bevölkerung. Innerhalb der nächsten 30 Jahre wird eine Zunahme der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren auf 65 % geschätzt. In dieser Bevölkerungsgruppe besteht ein erhöhtes Risiko für onkologische Erkrankungen.
Zwischen 2013 und 2017 wies der Eierstockkrebs eine Inzidenz von 30 neuen Fällen pro Jahr auf. Dabei handelte es sich in 11 Fällen um Gebärmutterhalskrebs und in 42 Fällen um Gebärmutterkrebs. Zu diesen neuen Fällen kommen zwei Rückfälle hinzu.
Kompetenzen, die im Wallis bleiben
Der Leistungsauftrag hochspezialisierte Medizin für das Spital Wallis ermöglicht nicht nur eine qualitativ hochstehende Versorgung der Frauen mit onkogynäkologischen Erkrankungen. Er stellt auch sicher, dass die entsprechenden medizinisch-pflegerischen Kompetenzen im Wallis erhalten bleiben und für die gesamte weibliche Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Die Erhöhung der Operationskapazitäten in Zusammenhang mit der neuen Erweiterung des Spitals Sitten wird eine raschere Versorgung der Patientinnen, insbesondere derjenigen mit gynäkologischen Tumoren, ermöglichen.
Ausserdem sind die medizinisch-pflegerischen Teams hochmotiviert, was ebenfalls zur Attraktivität des Spital Wallis als Ausbildungszentrum beiträgt. Da aufgrund dieses Leistungsauftrags auch die Rekrutierung einfacher werden sollte, wird die gesamte Walliser Bevölkerung davon profitieren können.
Gynäkologie / Geburtshilfe – Spital Wallis
Allgemeine Chirurgie – Spital Wallis