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AIDS – Licht am Ende des Tunnels?

VIH - SIDA - AIDS - HIV

Prof. Nicolas Troillet, Leiter der Abteilung Infektionskrankheiten und Direktor des Zentralinstituts der Spitäler, beantwortet einige Fragen zu AIDS.

Zuerst ein paar Zahlen:

  • Im Jahr 2017 wurden in der Schweiz 445 neue HIV-Fälle gezählt, was gegenüber 2016 einer Abnahme von 16% entspricht
  • Rund 300 HIV-infizierte Personen werden im Spital Wallis regelmässig betreut
  • Bei den meisten gemeldeten HIV-Fällen handelt es sich um Männer: 2017 waren es 78%
  • Heute leben ungefähr 37 Millionen Menschen weltweit mit dem HIV-Virus
  • Zwischen 2000 und 2005 ging die Zahl der Neuinfektionen um 35% und jene der Todesfälle im Zusammenhang mit AIDS um 28% zurück. Das entspricht rund 8 Millionen geretteten Menschenleben

Was ist der Unterschied zwischen HIV und AIDS?

HIV ist der abgekürzte Name eines Virus: Humanes Immundefizienz-Virus.
AIDS ist der abgekürzte Name für das Syndrom, das durch eine HIV-Infektion im fortgeschrittenen Stadium ausgelöst wird (Acquired Immune Deficiency Syndrome).
Man spricht also erst dann von AIDS, wenn das HIV-Virus das Immunsystem so weit geschwächt hat, dass sich die Anzeichen der Infektion bemerkbar machen. Eine HIV-Infektion kann man zwar nicht rückgängig machen, aber man kann sie so weit behandeln, dass sich daraus nicht AIDS entwickelt.
Jeder, der AIDS hat, ist also HIV-infiziert. Doch nicht jeder, der HIV-infiziert ist, hat zwangsläufig AIDS (nur wenn die Infektion das fortgeschrittene Stadium erreicht).

Wie könnte man die AIDS-Epidemie ganz ausrotten?

Prof. Nicolas Troillet erklärt, was es brauchen würde, damit AIDS ganz von der Bildfläche verschwindet.

  1. 90% der HIV-Fälle müssten bekannt sein (momentan ist dieser Grenzwert in der Schweiz nicht erreicht)
  2. 90% der bekannten Fälle müssten sich behandeln lassen
  3. Bei 90% der behandelten Personen müsste die Virenlast auf ein Niveau unterhalb der Nachweisgrenze sinken

Wären die obigen Bedingungen erfüllt, hätten weltweit 73% der HIV-infizierten Personen eine Virenlast unterhalb der Nachweisgrenze und würden somit keine HIV-Viren mehr weitergeben. Dies würde einer Ausrottung der Krankheit gleichkommen.

In der Schweiz sind die beiden letzten Punkte zwar erfüllt, beim ersten Punkt (Erkennung der Infektion) gibt es aber noch viel zu tun. Je früher die Infektion entdeckt wird, umso besser kann die Person behandelt und ihr Immunsystem aufrechterhalten werden. Zudem wird dadurch die Ansteckung weiterer Personen frühzeitig verhindert.

Wann sollte man einen Test machen?

Auf www.lovelife.ch kann man einen Risiko-Check machen, der aufzeigt, ob man das Risiko einer Ansteckung mit HIV oder einer anderen sexuell übertragbaren Infektion (STI) eingegangen ist. Ist dies der Fall, erhält man Tipps, was zu tun ist. Hier geht’s zum Check : https://www.lovelife.ch/de/hiv-co/risiko-check/

Weitere Informationen : https://hvs.link/2q1mcwK

Über den Autor/die Autorin

Jessica Salamin

Collaboratrice communication - Spécialisée médias sociaux

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