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«Diese doppelte Transplantation hat mein Leben verändert.»

Valérie B. ist 56-jährig und hat im Dezember 2020 eine doppelte Transplantation Niere-Bauchspeicheldrüse erhalten. Seit dem Alter von 9 Jahren leidet diese Walliserin, gebürtig von Montana und Krankenpflegerin im Spital Wallis, an Diabetes Typ 1. Sie hat die Transplantation wie den Beginn eines neuen Lebens wahrgenommen. «Für mich und meine Angehörigen hat sich alles verändert. Ich erlebe diesen neuen Lebensabschnitt wie eine Wiedergeburt».

Ein Weihnachtsgeschenk

Wenn Valérie über ihren Eingriff spricht, huscht ein Lächeln über ihre Lippen, sie gerät ins Schwärmen und ihre Augen leuchten vor Glück. Das Weihnachtsfest 2020 verbringt sie in privatem Rahmen innerhalb der Familie. Dann folgt am 26. Dezember nach dem Mittagessen ein Anruf: Alles ist für einen unmittelbaren Eingriff bereit. Die Ereignisse überstürzten sich, sie muss sich sofort ins HUG begeben. Es folgt ein schwerer Eingriff, der rund 8 Stunden dauert und erfolgreich verläuft. Valérie B. wacht mit drei Nieren und zwei Bauchspeicheldrüsen auf. Ein neues Leben erwartet sie.

     

«Ich denke jeden Tag an meinen Spender oder meine Spenderin! Ja, ich danke der Person jeden Abend, bevor ich einschlafe. Wir sind jetzt ein Binom. Er oder sie lebt durch mich.»

Valérie B.

«Wir sind ein Binom»

Wenn Valérie von der Person spricht, die ihre Organe gespendet hat, ist ihre Stimme bewegt. «Ich denke jeden Tag an meinen Spender oder meine Spenderin! Ja, ich danke der Person jeden Abend, bevor ich einschlafe. Wir sind jetzt ein Binom. Er oder sie lebt durch mich». Valérie muss zwar ihr Leben lang Immunsuppressiva einnehmen, um ein Abstossen zu verhindern, aber diese Transplantation hat den Beginn eines neuen Lebens, eines endlich «normalen» Lebens, geprägt.

Ein neues Leben

Was hat sich seit der Operation im Alltag von Valérie verändert? Einfach alles. «Seit meiner Transplantation bin ich von der ständigen Angst befreit zu dekompensieren. Es ist eine wahre Wiedergeburt. Vorher lebte ich aus Angst vor einer Hypoglykämie wie gefangen bei mir zu Hause. Jetzt kann ich endlich ohne Sorgen allein ausgehen, die Einkäufe erledigen, laufen oder velofahren. Der Diabetes ist verschwunden. Ich habe viel Glück, denn ich hätte 20-mal sterben können!»

Beruhigte Angehörige

Die Transplantation hat vor allem den Alltag von Valérie auf den Kopf gestellt, aber auch ihre Angehörigen profitieren indirekt davon. «Sie müssen sich endlich nicht mehr andauernd Sorgen um mich machen! Nach 31 Ehejahren kann mein Mann erstmals ohne schlechtes Gewissen einen Ausflug mit seinem Motorrad machen. Es ist wie ständige Ferien!», freut sich Valérie.

Alle können ihre Organe spenden, unabhängig davon, ob sie gesund oder krank sind (mit seltenen Ausnahmen in den Bereichen Onkologie oder Infektionen). Es besteht keine Altersgrenze. Eine einzige Person kann mit ihren Organen bis zu 7 Personen das Leben retten, wenn sie Herz, Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Hornhaut, Darm … spendet. In der Schweiz sterben jedes Jahr 100 Personen wegen fehlenden Organen und über 1’500 Patienten warten auf eine Transplantation. Nur 400 bis 500 Personen werden jedes Jahr transplantiert. Tragen Sie Ihre Wahl auf einer Spendekarte oder im Nationalen Organspenderegister ein.

Nützliche Links: Swisstransplant www.leben-ist-teilen.ch

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Über den Autor/die Autorin

Francesca Genini-Ongaro

Collaboratrice spécialisée en communication