In der Schweiz konsumieren die Erwachsenen zu viel Salz. Im Wallis ist eine Studie durchgeführt worden, um zu evaluieren, ob dies auch bei den Kindern der Fall ist. Für diese Studie sind 94 Kinder im Alter zwischen 6 und 16 Jahren in der ambulanten Sprechstunde der Abteilung Pädiatrie des Spitals Sitten und in Pädiatriepraxen im Wallis untersucht worden. Die Ergebnisse sind soeben in der Fachzeitschrift European Journal of Nutrition veröffentlicht worden.
Ergebnis der Studie: ein hoher Salzkonsum
Das Ergebnis dieser Studie zeigt auf, dass beinahe zwei Drittel der Kinder (62%) zu viel Salz konsumieren. Ihr täglicher Konsum beträgt nämlich 5,9 g, obwohl für Kinder unter 5 Jahren höchstens 2 g pro Tag und bei Kindern zwischen 7 und 16 Jahren höchstens 5 g pro Tag empfohlen werden.
Die an dieser Studie beteiligten Kinder sind nicht unbedingt repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung. Trotzdem ist der Salzkonsum bei den Kindern im Wallis und in der gesamten Schweiz wahrscheinlich gleich hoch, wie in dieser Studie nachgewiesen, wenn nicht sogar höher.
«Die Nahrungsmittel, mit denen am meisten Salz aufgenommen wird, sind nicht diejenigen mit einem hohen Salzgehalt. Vielmehr sind es die Nahrungsmittel mit einem mittleren Salzgehalt, die in grosser Menge konsumiert werden», präzisiert Prof. Arnaud Chiolero vom BIHAM der Uni Bern. Es handelt sich um Teigwaren, gesalzene Kartoffeln und gesalzener Reis, Brot, Gebäck und Wurstwaren.
Wie kann der Salzkonsum der Kinder reduziert werden?
Die Ergebnisse dieser Studie liefern einige Anhaltspunkte:
- Die Hersteller von Nahrungsmitteln sollten den Salzgehalt gewisser Produkte (wie Brot) reduzieren
- Es sollte darauf geachtet werden, wie viel Salz in den Nahrungsmitteln vorhanden ist, wie viel während des Kochens verwendet wird und ob Salz auf dem Tisch zur Verfügung steht
- Die Nahrungsmittel probieren, bevor sie gesalzen werden
Entnahme von Urinproben bei Kindern
Diese Studie hat im Übrigen aufgezeigt, dass bei Kindern anstelle einer Urinsammlung über 24 Stunden Urinspots benutzt werden können, um ihren Salzkonsum zu schätzen. Dies wird die Arbeit bei künftigen Studien über den Salzkonsum von Kindern erheblich erleichtern.
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Studie: Rios-Leyvraz M, Bovet P, Bochud M, Genin B, Rousso M, Rossier MF, Tabin R, Chiolero A. Estimation of salt intake and excretion in children in one region of Switzerland: A cross-sectional study. Eur J Nutr 2018
Diese Studie ist vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) finanziert und von Forschern des Instituts Universitaire de médecine sociale et préventive (IUMSP) des CHUV und des Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) der Universität Bern durchgeführt worden
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