Die ambulante onkologische Rehabilitation mit dem Ziel der optimalen Reintegration von Krebspatienten in den Lebens- und Arbeitsalltag hat sich im Spitalzentrum Oberwallis (SZO) etabliert. Das SZO bedankt sich an dieser Stelle beim Verein «Bärgüf» für die wirkungsvolle finanzielle Unterstützung während der 3-jährigen Projektphase.
Die Anzahl der Schweizerinnen und Schweizer mit einer Krebsdiagnose wächst aufgrund von Fortschritten bei der Früherkennung und den Therapiemöglichkeiten stetig an. Heute leben im Wallis zirka 15’000 Cancer Survivors, im Oberwallis sind es zirka 4’000 Krebsüberlebende. «Körperliche, psychische und soziale Beeinträchtigungen wie Schmerzen, Funktionseinschränkungen, Konzentrationsprobleme, chronische Müdigkeit oder Ängste können Folgen des Krebsleidens bzw. der Therapien sein. Diese sollen durch geeignete ambulante Rehabilitationsmassnahmen reduziert und die Krankheitsverarbeitung günstig beeinflusst werden», erklärt Reanne Schmid, Projektleiterin und OnkoReha-Koordinatorin SZO, die Wichtigkeit des neuen Angebots im SZO.
OnkoReha: ein zeitgemässes onkologisches Ambulatorium am SZO
Nach einer dreijährigen Projektphase hat sich die ambulante onkologische Rehabilitation am SZO am Standort Brig etabliert. «Das Programm wurde über mehrere Jahre schrittweise entwickelt und entspricht der nationalen Strategie der Krebsliga Schweiz. Ein solches Angebot gehört zu einer heute unabdingbaren Gesamtbetreuung der Patienten eines onkologischen Zentrums», hält Dr. Reinhard Zenhäusern, Chefarzt Onkologie und ärztlicher Direktor des SZO fest. «Der physische und psychische Nutzen der onkologischen Rehabilitation zur frühen Reintegration der Betroffenen in den Lebens- und Arbeitsalltag ist medizinisch belegt. Nebst höherer Lebensqualität trägt ein Reha-Programm zur verbesserten Prognose bei Tumorerkrankungen bei. Unerwünschte Nebenwirkungen der Therapien treten seltener auf und auch die Rückfallquote sinkt deutlich.»
«Ziele sind unter anderem Reduzierung von Schmerzen oder chronischer Müdigkeit, Förderung des Selbstbewusstseins und einer positiven Körperbeziehung sowie die soziale oder berufliche Reintegration.» Diese professionelle Unterstützung solle die Selbstaktivität der Betroffenen fördern so die Rehakoordinatorin.
Monatliche interdisziplinäre Besprechungen, die Reha-Boards, erlauben den Reha-Prozess und die persönliche Zielerreichung jedes Patienten zu evaluieren und die nötigen Anpassungen vorzunehmen.
Jährlich 40 Patientinnen und Patienten sollen vor, während oder nach Abschluss der Akuttherapie diese koordinierte kontinuierliche ambulante Betreuung des SZO nutzen können. Eine stationäre Betreuung bleibt weiterhin in der Berner Höhenklinik in Montana möglich.
Positives Echo der Patienten
Gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten werden Ziele formuliert und ein Programm erstellt. SZO interne und externe Fachpersonen (Yoga-, Physio-, Ernährungs- oder Sexualtherapeutinnen, Psychoonkologinnen, sowie Sozialberaterinnen der Krebsliga oder IV) arbeiten koordiniert mit den Patientinnen und Patienten an der Zielerreichung.
Die positiven Rückmeldungen bei der Auswertung der Fragebögen lassen auf eine hohe Patientenzufriedenheit schliessen. Zudem würden alle 96 Patientinnen und Patienten, die während der Projektphase teilgenommen haben, die ambulante onkologische Rehabilitation weiterempfehlen. «Das Vertrauen in seinen Körper wiederzugewinnen oder einen stimmigen Umgang mit der Krankheit und den Folgen zu finden» wurde von den Teilnehmenden positiv bewertet.
Nach dem Motto «Bärgüf»
Das Projekt der ambulanten Reha am SZO wurde hauptsächlich durch den Verein «Bärgüf» mit insgesamt Fr. 90’000.- finanziert. «Jedes Jahr engagieren sich knapp 1’000 Menschen aus dem Oberwallis durch ihre Teilnahme am Spendenevent «Bärgüf» für den Kampf gegen Krebs und zeigen so den Krebsbetroffenen und ihren Familien ihre Solidarität», erinnert Dr. Zenhäusern. «Das SZO bedankt sich beim Verein für die grosszügige und wirkungsvolle Unterstützung.»