Amélia Brossy: 20-jährig, mit starken Erfolgsambitionen, Gewinnerin der SwissSkills 2018 der Fachangestellten Gesundheit, beantwortet einige Fragen in Bezug auf ihre Lehre in der Abteilung Pädiatrie des Spitals Sitten.
Weshalb hast du dich für die Lehre als Fachangestellte Gesundheit entschieden?
Schon lange bevor ich die Orientierungsschule besuchte, war mein Ziel, Pflegefachfrau zu werden. Das Kollegium war für mich allerdings keine Option, da ich mich zu wenig für die theoretische Seite interessierte. Ich hatte grosses Interesse für Chemie, Biologie und Naturwissenschaften. Für die übrigen Fächer war ich jedoch nicht besonders motiviert. Deshalb entschied ich mich für eine Lehre, die mich aufgrund der Verbindung von Theorie und Praxis begeisterte und die perfekt zu mir passte.
Besonders zog mich in dieser Lehre die Beziehung zum Patienten und die wichtige Aufgabe in der Grundpflege an. Es wird einem nie langweilig, da man die unterschiedlichsten Situationen erlebt und ständig überlegen muss. Die Arbeitszeiten sind manchmal schwierig, aber man gewöhnt sich rasch daran.
Welche Qualitäten braucht es, um diesen Beruf auszuüben?
Geduld, Zuhörbereitschaft und Konzentration sind wesentliche Qualitäten, vor allem in gewissen Schlüsselmomenten. Auch sollte man gerne im Team arbeiten, denn die Zusammenarbeit ist sehr wichtig. Es braucht auch eine geistige Offenheit, um Vorurteile zu vermeiden und die verschiedenen Religionen und Kulturen zu respektieren, denn wir kommen mit Personen aus aller Welt in Kontakt.
Man muss ein Chamäleon sein, um sich jeder Situation und jedem Patienten anpassen zu können.
Was hast du bei deiner Lehre im Spital Wallis besonders geschätzt?
Die Arbeit mit den Kindern, denn sie schaffen eine besondere und magische Welt. Auch die optimalen Arbeitsbedingungen habe ich geschätzt. Ich habe Zeit gehabt zum Austausch, zum Sprechen mit den Patienten und die Chefärzte haben mich immer wertgeschätzt. Schliesslich hat mir die Zusammenarbeit innerhalb dieser grossen Familie auch sehr gut gefallen.
Kannst du uns eine sympathische Anekdote erzählen?
Es gibt sehr viele davon! Aber eine kleine Erfahrung hat mich zum Lachen gebracht. Als ich 17-jährig war, trat ich einmal in das Zimmer eines Kindes, das mich fragte: «Hast du Windpocken?». Ich antwortete ihm mit Nein und fragte, weshalb es mir diese Frage gestellt habe. Es antwortete: «Weil du überall im Gesicht so kleine Pickeln hast.» Seine Mutter war sehr verlegen, aber ich konnte nur noch lachen. Wenn man mit Kindern arbeitet, hat man jeden Tag etwas zu lachen, weil sie so spontan sind.
Findest du, dass die Lehre der beste Weg ist, um etwas zu lernen?
Für mich war die Lehre wegen der engen Verbindung von Praxis und Theorie eine Selbstverständlichkeit. Ich konnte die Theorie in der Schule lernen und dann am Arbeitsplatz sofort in die Praxis umsetzen. Im Berufsalltag wurde mir rasch bewusst, welche Arbeiten ich auszuführen hatte und ich konnte aufgrund der Verantwortung, die mir übertragen wurde, rasch an Reife gewinnen. Zudem passte sich meine Lehrmeisterin, Zita Devanthéry, an meine Kompetenzen an. Sie half mir, an meinen Schwächen zu arbeiten und zeigte mir meine Stärken auf.
Die Lehre ist ein wunderbarer Weg, denn mit dieser Ausbildung kann man rasch seine Berufswahl bestätigen und die Eigenheiten des Berufs entdecken.
In welcher Weise waren deine Ausbildnerinnen in deinen Sieg an den SwissSkills involviert?
Zita Devanthéry und Janick Remondeulaz waren aussergewöhnlich, denn sie unterstützten mich bis zum Ende. Dank ihnen konnte ich mein Selbstvertrauen stärken und mir das gesamte Wissen aneignen, das zum Sieg an den SwissSkills notwendig war. Ohne ihre Mitarbeit hätte ich das nie erreicht und ich kann ihnen nicht genug für ihre Unterstützung danken. Ein sehr grosser Teil dieses wunderbaren Sieges gehört ihnen.
Ich bin auch dem Spital Wallis ausserordentlich dankbar für die Ausbildung und die Unterstützung während meiner gesamten Lehre.
Welche Ratschläge würdest du den künftigen Lernenden geben?
Investiert euch voll für eure Lehre und schöpft euer Potenzial aus. Ihr könnt viel lernen und ihr werdet die Chance erhalten, eure Kompetenzen sowohl beruflich als auch persönlich zu erweitern.
Und die Zukunft?
Um meinen Traum als Pflegefachfrau zu realisieren, muss ich noch die Berufsmatura und anschliessend an der FH einen Bachelor absolvieren. Dazu werde ich wohl vier Jahre benötigen. Ich werde auch an den Weltmeisterschaften der Fachangestellten Gesundheit in Russland teilnehmen. Also: Fortsetzung folgt!
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