Während gewisse Personen nur leicht oder mässig unter der COVID-19-Erkrankung leiden, müssen andere hospitalisiert werden und benötigen in den schwersten Fällen einen Aufenthalt in der Intensivpflege und/oder in der Überwachungsstation. Das Spitalpersonal musste sich an diese besondere Situation anpassen und nahm die neuen Herausforderungen an. Die Kompetenzen und das Know-how vieler Mitarbeitenden und Disziplinen wurden benötigt, um die Patienten zu versorgen und zu pflegen, die vom Virus betroffen waren und im Spital Wallis hospitalisiert werden mussten.
Die Abteilung Ergotherapie des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis beteiligt sich in Zusammenarbeit mit den medizinisch-pflegerischen und therapeutischen Teams ebenfalls an der Versorgung und an der Verbesserung des Gesundheitszustands der Patienten in der Akutpflege. Informationen von Laure-Héline Hancer, Ergotherapeutin im Spital Sitten.
Eine intubierte und sedierte Person kann sich einige Tage, aber auch mehrere Wochen in der Akutpflege aufhalten. Während seiner Genesung betreuen die Ergotherapeuten den Patienten, um Lagerungsprobleme zu vermeiden und ihm zu helfen, seine Autonomie wiederzufinden. Diese Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Pflegeabteilungen. Verschiedene Methoden und Techniken sowie spezifische Hilfsmittel werden dazu eingesetzt.
Die Lagerung des Patienten: eine der wichtigsten Interventionen
Die Immobilität des Patienten führt zu einem bedeutenden Druck auf gewisse Körperteile. Wenn dieser Druck an einer Stelle länger anhält, führt dies zu einer schlechteren Durchblutung der Gefässe des Gewebes, die Rötungen, Verletzungen oder, in den schwersten Fällen, Verformungen der Haut und des darunterliegenden Weichgewebes verursachen kann.
Die Prävention gegen diese Verletzungen ist eine der Hauptaufgaben der Ergotherapeuten bei der Versorgung der COVID-Patienten. Dazu stellen die Spezialisten Kissen her, die an jeden Patienten angepasst sind.
Mit diesen Antidekubitus-Kissen (gegen den Druck) können bei Personen in Bauchlage Verletzungen im Gesicht vermieden werden.
Mit einem angepassten Lagerungsstiefel kann bei Patienten in Rückenlage die Bildung von Spitzfüssen verhindert werden, die aufgrund eines Fersenhochstands als Folge eines motorischen Defizits das Gehen behindern.
Auch der Einsatz und die individuelle Einstellung von Rollstühlen anhand der Bedürfnisse der Patienten (Neigung der Rückenlehne und der Sitzfläche, Einstellung der Höhe der Fusshalter, der Armlehnen, der Kopfstütze, Anbringen von Auflagen für die Arme, usw.) bilden Bestandteil der Leistungen der Ergotherapeuten.
Die Autonomie des Patienten
Wegen der Verschlechterung des Allgemeinzustands aufgrund der Erkrankung können gewisse Personen grundlegende Bewegungen oder Tätigkeiten wie die Toilette nicht mehr ausführen. Mit spezifischen Übungen in Bezug auf die problematischen Tätigkeiten hilft der Ergotherapeut dem Patienten dabei, sich seinen Körper schrittweise wieder anzueignen und autonom zu werden.
Um die Autonomie aufrechtzuerhalten, beteiligt sich der Spezialist auch an der Anpassung der Patientenumgebung. Häufig kommt es zu kleinen Anpassungen in Zusammenhang mit der Einnahme der Mahlzeiten: Anbringen von Rändern für die Teller, grosse Griffe, die das Erfassen des Bestecks erleichtern, angepasste Klingeln, usw.
Die Rehabilitation
Um die Tätigkeiten des täglichen Lebens wieder ausführen zu können, werden Übungen angeboten, welche die motorischen Fähigkeiten der hospitalisierten Person verbessern. Das Ziel besteht im Transfer dieser erworbenen Fähigkeiten in den Alltag. Ein Beispiel sind Rehabilitationsübungen zum Anziehen in stehender Position oder in sitzender Position.
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