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Corona-Krise: Die Teams des Hausdienstes, der Restauration und der Küche unterstützen sich gegenseitig und halten durch

Cuisine Hôpital de Sion

Das Coronavirus hat das Departement Hotellerie des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR) nicht verschont. Es muss sich mit der Krise auseinandersetzen. Das Departement unterstützt die zahlreichen Einrichtungen, welche für den Empfang und die Versorgung der COVID-19-Patienten notwendig geworden sind. Besondere Aufmerksamkeit wird auch den rund 500 Mitarbeitenden geschenkt, welche die gute Funktionsweise der Hotellerie an den 5 Spitalstandorten im französischsprachigen Wallis gewährleisten. Die Teams von Xavier Cattin, Leiter des Departements Hotellerie des CHVR, sind in drei Bereichen tätig: Hausdienst, Restauration und Küche.

Wie haben Sie den Beginn der durch das Coronavirus ausgelösten Krise erlebt?

Durch Informationen und Aussagen über die gesundheitliche Situation in Italien und im Tessin sind wir uns der Tragweite des Problems bewusst geworden. Aufgrund dieser Warnungen haben wir begriffen, dass auch wir betroffen sein werden und uns entsprechend vorbereiten müssen.
Die erste Sitzung des Krisenstabs ist ein Elektroschock gewesen. Die beunruhigenden Prognosen haben das Ausmass des Phänomens aufgezeigt, das unsere tägliche Arbeit beeinträchtigen würde.


Xavier Cattin
Leiter des Departements Hotellerie des CHVR

Welchen besonderen Aufträgen haben Sie in einer ersten Zeit gegenübergestanden?

Unsere erste Sorge hat unserem vom Virus bedrohten Personal gegolten. Wir haben es rasch informieren und schützen müssen. Eine bedeutende Reduktion des Personalbestands ist angekündigt worden. Wie können wir zum Beispiel im Sektor des Hausdienstes mit 20 % weniger Personal zusätzlichen Unterhalt in unseren Spitälern gewährleisten?
Gemeinsam mit den Abteilungsleitern haben wir unverzüglich einen abgestuften Tätigkeitsplan umgesetzt. In Berücksichtigung der Prognosen und der reduzierten Ressourcen haben wir Prioritäten pro Sektor definieren müssen. Beim Hausdienst sind die Bemühungen zulasten gewisser Bereiche mit reduzierter Tätigkeit auf den Unterhalt der Risikozonen konzentriert worden, die eine vermehrte Desinfektion benötigen.
In der Küche ist unverzüglich die Phase 1 des Plans umgesetzt worden. Es handelt sich um ein reduziertes Angebot und ein «Pandemie-Menü», das besser an die erforderlichen Diäten für die Patienten angepasst ist.
Auch auf Ebene der Restauration ist alles sehr rasch angepasst worden. Der Zugang zu unseren verschiedenen Restaurants ist auf die Mitarbeitenden begrenzt worden. Die Salatbuffets und die Risikoabläufe sind überprüft worden.
Mit den ersten Meldungen des BAG haben wir die Schliessung der Grenzen für die rund 100 Grenzgänger befürchtet, welche in den Spitälern des französischsprachigen Wallis tätig sind. Wir haben für sie Unterkünfte vor Ort vorsehen müssen. Dazu haben Verhandlungen mit den Hotels in Martinach und Sitten stattgefunden. Schliesslich sind die Grenzen für unsere Mitarbeitenden offen geblieben.

Wie haben Ihre Teams reagiert?

Das Kader hat sehr gut reagiert. Gemeinsam haben wir sofort die Situation analysiert, Ideen zusammengetragen und Lösungen vorgeschlagen. Alle haben sich auf die Arbeit ihres Sektors konzentriert und ihre persönlichen Sorgen zurückgestellt.
Die Teams an der Front sind vorerst aufgrund der Einführung der Masken und der Sorgen in Zusammenhang mit dem Schutzmaterial etwas destabilisiert worden. Das ist absolut verständlich, denn innert kurzer Zeit haben sie sowohl intern als auch extern über die Medien sehr viele Informationen erhalten. Sie haben diese Informationsflut verarbeiten und sich hinsichtlich der Pandemie positionieren müssen.
Nach einer Phase der Angst haben sie rasch begriffen, dass man sich solidarisch verhalten muss. Die Belastung durch die Krankheit bildet Teil des Lebens im Spital, aber mit entsprechendem Verhalten und geeignetem Material kann unsere Arbeit ausgeführt werden.
Meine Aufgabe und diejenige des Kaders hat darin bestanden, unsere Mitarbeitenden zu beruhigen und ihnen zu erklären, dass für sie die Risiken am Arbeitsplatz nicht grösser sind als ausserhalb der Arbeit.Dafür ist alles unternommen worden. Wir haben auf sie gezählt, um die Herausforderung zu meistern. Schlussendlich hat es sehr wenig Widerstand gegeben.  

Welche Tätigkeiten stehen spezifisch in Zusammenhang mit dem COVID-19?

Die Abteilung Hausdienst muss die Risikozonen (Notfallstationen, Intensivpflege, Sektoren mit COVID-19-Patienten) häufiger desinfizieren. Auch ein nächtlicher Bereitschaftsdienst ist eingerichtet worden. Mit dem Personal anderer Standorte unterstützen wir auch das Personal der Spitäler von Sitten und Martinach, die mit zahlreichen COVID-19-Patienten konfrontiert sind. Unsere Mitarbeitenden stellen Mobilität und Flexibilität unter Beweis.

Welches sind die heikelsten und herausforderndsten Aufgaben?

Wir müssen dafür sorgen, dass möglichst viele Mitarbeitende arbeiten können, indem wir sie schützen und beruhigen. Da sich das ganze System in Bereitschaft befindet, müssen wir in Bezug auf die Kinderbetreuung unserer Mitarbeitenden auch Arbeitszeiten anpassen. Viele von ihnen haben sich innerhalb ihrer Familien und ihres Freundeskreises organisieren können.

Sind Sie auf eine solche Krise vorbereitet gewesen?

Ein Katastrophenplan hat bereits für einen grossen Unfall bestanden, jedoch nicht wirklich für eine Pandemie. Wir sind eher auf schnelle Interventionen für eine kurze Zeit vorbereitet. In diesem Fall handelt es sich jedoch um eine Vorbereitung auf eine längere Mobilisierung.

Welche Erfahrungen können Sie aus dieser Episode mitnehmen?

Es ist nicht immer einfach, auf die richtigen Informationen zuzugreifen, insbesondere wenn es sich um so viele Informationen aus verschiedensten Quellen handelt. In diesen Zeiten schätzen wir die täglichen offiziellen News des internen Krisenstabs. Sie ermöglichen uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Hat es während dieser intensiven Periode einen besonders schönen und bewegenden Moment gegeben?

Ich bin besonders stolz auf meine Mitarbeitenden. Sie haben gut reagiert, sich angepasst, sich geschützt und ihre Solidarität unter Beweis gestellt. Zeuge der Improvisations- und Anpassungsfähigkeit dieser Teams sein zu dürfen, ist sicher einer dieser magischen Momente.

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Über den Autor/die Autorin

Jessica Salamin

Collaboratrice communication - Spécialisée médias sociaux

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