Die Osteoporose (Knochenschwund) verursacht in der Schweiz jedes Jahr geschätzte Kosten von rund zwei Milliarden Franken. Für diese Erkrankung besteht kein nationales Präventionsprogramm. Über 80 % der betroffenen Personen erhalten keine spezifische Behandlung. In der Schweiz gibt es rund zehn «Fracture Liaison Service », darunter denjenigen des Spitalzent-rums Oberwallis (SZO) und neu auch denjenigen des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR).
Jede zweite Frau und jeder fünfte Mann im Alter über 50 Jahren tragen das Risiko, eine durch Knochenschwund bedingte Fragilitätsfraktur zu erleiden. Mit zunehmendem Alter stürzen die Menschen immer häufiger und ziehen sich ohne grössere äussere Einwirkungen Knochenbrüche zu. Dabei handelt es sich oft um sogenannte Fragilitätsbrüche, die ein erstes Zeichen von Osteoporose darstellen.
Der neue «Behandlungspfad Osteoporose» des CHVR soll dazu beitragen, die Personen mit Osteoporose zu erkennen und zu behandeln. «Das Erkennen von Patientinnen und Patienten mit Frakturen, die mit Osteoporose in Zusammenhang stehen, bildet den Ausgangspunkt für eine gezielte Behandlung», erklärt Dr. Martial Coutaz, Abteilungsleiter Geriatrie des CHVR. In seinem Büro im Spital Martinach präzisiert er, dass «uns die Osteoporose und die Schenkelhalsfrakturen bereits seit langer Zeit beschäftigen. In unserer Gesellschaft sind Patientinnen und Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur durchschnittlich 84 Jahre alt und weniger als 10 % dieser Personen erhalten eine Behandlung gegen die Osteoporose.»
Von der Abteilung Orthogeriatrie zum Behandlungspfad Osteoporose oder zum Fracture Liaison Service
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Orthopädie ist 2018 eine Abteilung Orthogeriatrie entstanden. «Diese Abteilung hat bisher bereits über 550 Patientinnen und Patienten behandelt», erläutert der Facharzt für ältere Menschen. «Konkret werden die Patientinnen und Patienten bei ihrem Eintritt vom Chirurgen betreut und operiert. Wir Geriater befassen uns anschliessend mit der vollständigen Nachkontrolle.»
Die Ergebnisse sind spürbar: Die Patientinnen und Patienten werden rascher operiert, es kommt zu weniger Komplikationen und die Mortalität nimmt ab. «Allerdings haben wir festgestellt, dass im Wallis nur wenige Personen gegen Osteoporose behandelt werden. Und gemäss unseren Statistiken waren im Jahr 2019 rund 750 Patientinnen und Patienten des CHVR von osteoporotischen Frakturen wie Fragilitätsfrakturen der Lendenwirbelsäule, des Beckens, der Schulter oder der oberen Gliedmassen betroffen.»
Starker Rückgang der Frakturen
En mettant en place une filière dédiée, appelée « fracture liaison service » ou FLS, « on constate une meilleure prise en Seit der Einführung des Behandlungspfads «Fracture Liaison Service» oder FLS «stellen wir eine bessere Behandlung der Osteoporose und einen starken Rückgang neuer Frakturen fest. Ohne Behandlung gegen die Osteoporose erleiden zum Beispiel die Opfer einer Fraktur des Femurs nämlich in der Folge oft einen zweiten Bruch. Und damit ist rasch eine Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands verbunden. Mit einer Struktur der Art FLS sinkt das Risiko einer neuen Fraktur innerhalb von 3 Jahren schätzungsweise um rund 30 %.»
Für Dr. Coutaz entspricht der FLS im CHVR einem Bedürfnis des öffentlichen Gesundheitswesens im Bereich der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit osteoporotischen Frakturen auf dem gesamten Kantonsgebiet. «Der Anschluss ans Schweizer Netzwerk der FLS-Zentren unter der Führung der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose hat für uns viele Vorteile: eine von schweizerischen und internationalen Fachleuten anerkannte Arbeitsweise, ein Versorgungsstandard, der immer auf den neusten Stand ist, und die ständige Möglichkeit eines Austausches mit den Fachleuten.»
Die Patientinnen und Patienten sollten am meisten von den Fortschritten in diesem Bereich profitieren können. «Die Altersmedizin will nicht das Leben verlängern», präzisiert Dr. Martial Coutaz. «Aber sie will den Menschen ermöglichen, länger bei guter Gesundheit zu leben.» Und der Behandlungspfad «Osteoporose» des Spital Wallis will dazu beitragen.
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Abteilung für Traumatologie Spital Wallis