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Medizinproduktetechnologe, ein technischer und abwechslungsreicher Beruf

Technologue en dispositifs médicaux

Um Ihnen diesen relativ unbekannten Beruf vorzustellen, der seit Kurzem nach einer 3-jährigen Lehre abgeschlossen werden kann, haben wir unsere für die Aufbereitungszone spezifische Kleidung angezogen und haben uns ins Zentrum der Zentralsterilisation des Zentralinstituts der Spitäler in Martinach begeben.
Chloé Fellay und Delphine Métrailler, die sich in der Ausbildung zur Medizinproduktetechnologin befinden, erwarten uns und freuen sich, uns etwas über ihren Beruf zu erzählen. Aber vor diesem Gespräch empfängt uns die Abteilungsleiterin, Frau Nicole Berset, um uns den Beruf vorzustellen.

Was bedeutet es, Medizinproduktetechnologe zu sein?

Die Medizinproduktetechnologen und -technologinnen handhaben die Instrumente und Hilfsmittel, welche bei operativen Eingriffen, bei der Diagnosestellung und bei der gängigen Versorgung zum Einsatz gelangen. Ziel ist die Wiederaufbereitung der mehrfach benutzbaren Medizinprodukte, damit bei ihrem Einsatz jegliches Infektionsrisiko ausgeschlossen werden kann. 

Um das Infektionsrisiko für die Patientinnen und Patienten auf ein Minimum zu reduzieren, benötigen diese Medizinprodukte mehrere manuelle oder maschinelle Massnahmen.

Nicole Berset

Folgende Schritte werden dabei ausgeführt:

  • die Entgegennahme und das Sortieren des verschmutzten Materials der Benutzer
  • das Waschen des verschmutzten Materials
  • die Kontrolle und die Überprüfung des Funktionsfähigkeit jedes einzelnen Medizinprodukts
  • die Aufbereitung und die Verpackung des Materials, um seinen sterilen Zustand zu garantieren
  • die Sterilisation des Materials mit Wasserdampf oder mit Niedrigtemperatur durch Diffusion von Wasserstoffperoxiddampf
  • der Transport des Materials zwischen der Zentralsterilisation und den Kunden/Partnern wie dem Spital Wallis und dem Hôpital Riviera-Chablais

Weshalb haben Sie diesen Beruf gewählt?

Delphine Métrailler

Delphine Métrailler (DM): Ich habe diesen Beruf gewählt, weil ich im Gesundheitswesen arbeiten wollte, ohne zu sehr mit den Patienten in Kontakt zu kommen. Weitere Gründe sind die technische Seite des Berufs und die abwechslungsreiche Arbeit.

Chloé Fellay (CF): Mich hat vorerst die Pflege interessiert, aber ich habe rasch festgestellt, dass ich die Technik den zwischenmenschlichen Beziehungen vorziehe. 

Chloé Fellay

Welche Eigenschaften sind für diesen Beruf nötig?

DM: Man muss pflichtbewusst und fleissig sein und die Technik lieben.

CF: Man muss auch handwerklich begabt sein, präzise und sorgfältig arbeiten können.

In welcher Umgebung arbeiten Sie?

DM: Wir arbeiten im Team in der ganz neuen Zentralsterilisation mit Spitzentechnologie. Die Arbeitszeiten und die Tätigkeiten an verschiedenen Posten im Aufbereitungsprozess können variieren.

CF: Wir arbeiten in einer geräumigen, hellen Umgebung und tragen eine persönliche Schutzausrüstung (Kittel, Hygienehaube, Gehörschutz, Schuhe, Brillen und Handschuhe, wenn wir uns in der Reinigungszone befinden).

Wie verläuft die Ausbildung?

DM: Wir haben einen Tag pro Woche theoretische Kurse in einer Westschweizer interkantonalen Klasse in Lausanne. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

CF: Die praktische Ausbildung erfolgt an 4 Tagen pro Woche in der Praxis. Im Verlauf der Ausbildung werden auch dreizehn überbetriebliche Kurstage organisiert.
Während der 3-jährigen Ausbildung müssen wir auch verschiedene Praktika im Operationstrakt, in einer Endoskopieabteilung und in einer Pflegeabteilung absolvieren.
Je nach Stand der Ausbildung lernen wir die Arbeit aller Etappen des Aufbereitungsprozesses der Medizinprodukte kennen, damit wir sie am Ende unserer Ausbildung vollständig beherrschen. Schliesslich erlauben uns die technischen und wissenschaftlichen Kenntnisse im Bereich der Sterilisation, die Kontaminationsrisiken zu evaluieren und eine hygienisch einwandfreie Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten.

Was lieben Sie an Ihrer Arbeit ganz besonders?

CF: Ich liebe besonders die Technik. Da wir in einer grossen Institution arbeiten, können wir viele unterschiedliche Operationssiebe aufbereiten. Das ist sehr bereichernd.

DM: Mir gefallen die verschiedenen Etappen dieses Prozesses und die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen sehr gut. Am meisten motiviert mich jedoch der Patient oder die Patientin. Dass ich zur Pflegesicherheit beitragen kann und dem Patienten oder der Patientin die bestmögliche Behandlung anbieten darf, erfüllt mich voll und ganz und verleiht meiner Ausbildung Sinn.

Erklärungen von Chloé Fellay und Delphine Métrailler (auf Französisch) :

Für zusätzliche Informationen über diesen Beruf und die Ausbildung können Sie gerne Kontakt aufnehmen mit Frau Nicole Berset, Leiterin der Zentralsterilisation und Verantwortliche des Ausbildungszentrums von Martinach, ich.sterilisation@hopitalvs.ch, 027 604 04 04.

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Über den Autor/die Autorin

Célia Clavien

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