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Notfallstation: «Danke für die qualitativ hochstehende, integre und achtsame Arbeit»

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«Ich würde gerne weniger oft auf die Notfallstation gehen», erklärt Marie-Madeleine Métrailler, Mutter von zwei Kindern und wohnhaft in Nendaz. «Wenn es dafür einen Guinness-Rekord geben würde, gehörte er wahrscheinlich mir», meint diese Frau in den Vierzigern, die sich «mehrmals pro Monat» in die Notfallstation des Spitals Sitten begeben muss. Dabei ist sie auf den Transport durch Angehörige, eine Ambulanz und manchmal sogar einen Helikopter angewiesen.

Die ersten, anscheinend noch harmlosen Beschwerden traten bei Marie-Madeleine Métrailler bereits in ihrer Jugendzeit auf. «Ich hatte Kopfschmerzen, die nicht unerträglich, aber lästig waren. Ich musste mich im Bus hinsetzen. Während meines Studiums in Genf hatte ich dann manchmal “Lücken” und ich konnte gewisse Dinge nicht im Gedächtnis behalten. Ich bat meinen Hausarzt, mich bei einem Psychologen anzumelden. Er schickte mich jedoch zu einem Neurologen, da ich auch epileptische Anfälle hatte …»

Die radiologischen Untersuchungen zeigten eine Zyste in der Zirbeldrüse sowie mehrere Hirnverletzungen. Eine Operation war nicht möglich und Frau Métrailler wird seither von drei spezialisierten Abteilungen des CHUV betreut. Manchmal erlebt sie die Hölle und die Anfälle können jederzeit auftreten. «Ich bin empfindlich auf Licht und Geräusche wie zum Beispiel klirrende Schlüssel oder eine zuschlagende Tür. Vereinfachend könnte man sagen, dass ich unter Migräne leide, aber die Schmerzen sind nicht mit einer “gewöhnlichen” Migräne vergleichbar. Diese Kopfschmerzen sind regelmässig von Erbrechen über mehrere Tage begleitet. Manchmal halte ich die Schmerzen nicht mehr aus. Sie sind so heftig, dass ich kurzzeitig das Bewusstsein verliere. Das treibt mir wirklich die Tränen in die Augen. Es ist eine unvorstellbare, aufreibende Belastung.»

Die Notfallstation, wenn die üblichen Medikamente nicht mehr genügen

Natürlich hat Frau Métrailler zu Hause Schmerzmittel. Wenn sie einen Anfall hat, genügen diese jedoch nicht mehr. «Ich versuche, nicht direkt ins Spital zu gehen, aber auch nicht bis zum letzten Moment zu warten. Hier in Nendaz habe ich einen ausgezeichneten Hausarzt. Er verfügt aber nicht über dieselben technischen und personellen Mittel wie das Spital, insbesondere für die Verabreichung von stärkeren Medikamenten über eine Infusion und das Monitoring. Wenn ich in der Notfallstation ankommen, bin ich fix und fertig. Es ist nicht glorreich. Mir geht es so schlecht, dass ich die Personen in der Notfallstation nicht mehr kenne, obwohl ich alle zwei Wochen dort bin. Sie kennen mich allerdings gut (lächelt).»

«Danke für den Einsatz und das Wohlwollen»

Marie-Madeleine Métrailler hat das «Abonnement» in der Notfallstation nicht freiwillig gelöst. Aber sie lobt diese Station in den höchsten Tönen. «Ich bin immer rasch, professionell und gut betreut worden. Sie könnten genug von mir haben, aber das ist nicht der Fall. Für mich ist dieses Team ein Segen. Vor allem möchte ich ihnen allen “danke” sagen. Es macht mich traurig, wenn ich, insbesondere in den sozialen Netzwerken, gewisse negative Kommentare lese. Man vergisst zu schnell, dass sie vor allem im Winter oder in Pandemiesituationen, wie wir sie gerade erlebt haben, mit besonders unregelmässigen Arbeitszeiten konfrontiert sind. Persönlich bin ich von ihrem Einsatz und ihrem Wohlwollen sehr berührt. Sie setzen sich immer ein, ohne Fragen zu stellen, und ich bin immer integer und achtsam betreut worden.»

Marie-Madeleine Métrailler dankt auch der Abteilung Ergotherapie des Spitals Siders. «Nach einer Operation im CHUV leisteten sie eine ausgezeichnete Arbeit. Die Kommunikation zwischen dem Chirurgen des CHUV und dem Ergotherapeuten in Siders funktionierte gut. Für die Rehabilitation waren drei Jahre vorgesehen. Bei mir dauerte sie drei Monate… Es war eindrücklich.»

Und trotz ihrer schweren Krankheit hat Frau Métrailler ihr Lächeln nicht verloren. Sie hat sogar noch die Kraft zu einem Scherz: «Obwohl ich ständig in der Notfallstation bin, hat man mich nicht konsultiert, um zu wissen, was ich von dieser Station im neuen Spital halte», sagt sie vergnügt und lächelt. «Ich scherze natürlich. Aber es ärgert mich, dass ich nicht weiss, wie ich allen danken kann …» Nun ist es gesagt.

Über den Autor/die Autorin

Joakim Faiss

Journaliste - Collaborateur spécialisé en communication