«Im Sommer kommt es oft zu Insektenstichen und es gibt mehrere Insektenarten, die stechen können», sagt Dr. Amélie Borgeat. «In unseren Breitengraden handelt es sich vor allem um Hautflügler, zu denen Bienen und Hummeln, aber auch Wespen und Hornissen gehören.» Insektenstichen kann man kaum vorbeugen. Gewisse Personengruppen sind besonders gefährdet, zum Beispiel Bienenzüchter und Gärtner. Ein paar Tipps gibt es trotzdem: nicht barfuss laufen sowie starke Parfums und grelle Farben vermeiden, wenn man draussen unterwegs ist.
«Wenn man gestochen wird, sollte man versuchen, das Insekt so rasch wie möglich zu entfernen, damit es möglichst wenig Gift in den Körper spritzen kann. Handelt es sich um eine Biene und ist der Stachel steckengeblieben, muss dieser ebenfalls entfernt werden. Wie bei anderen Entzündungsreaktionen sollte die entsprechende Stelle gekühlt werden, um die Reaktion einzudämmen.»
Das Ausmass unterscheidet sich stark von einem Menschen zum andern, doch in den meisten Fällen bleibt es harmlos. «In 9 von 10 Fällen kommt es einfach zu einer lokalen Rötung, die nach einigen Stunden wieder verschwindet. Ab und zu sind die Symptome stärker, die Einstichstelle kann über mehrere Tage jucken, schmerzen und stark anschwellen, so dass eventuell eine Behandlung nötig ist, ohne dass es sich jedoch um eine eigentliche allergische Reaktion handelt. Zudem besteht dadurch auch nicht ein erhöhtes Risiko, in Zukunft eine allergische Reaktion zu entwickeln.»
Allergien eher selten
«In sehr seltenen Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen, die auch den Rest des Körpers betreffen. Dies kann zu Asthma-Anfällen und einem anaphylaktischen Schock führen. Hier ist eine Spezialbehandlung, eine allergologische Abklärung und eventuell eine anschliessende Hyposensibilisierung notwendig.»
Sind einige Insektengifte aggressiver als andere?
Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen – welcher Stich ist am giftigsten? «Die Gifte sind zwar unterschiedlich, haben aber nicht zwangsläufig mehr oder weniger aggressive Folgen. Dies ist personenabhängig», erklärt Dr. Amélie Borgeat.
Neben der bereits erwähnten Kühlung kann der Arzt bei heftigeren Reaktionen Mittel gegen Schmerzen und Juckreiz verschreiben. In bestimmten Fällen gelangen auch Kortisonsalben zur Anwendung.
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