Sébastien Bessard, Fachmann für personalisierte Bemalungen in Fully, ist der erste Patient, der im Wallis von einer «Kraniotomie im Wachzustand» profitiert hat. Er ist während der gesamten Operation wach geblieben. Er spricht über diesen lebensrettenden und ganz besonderen Eingriff.
Sébastien Bessard, wie haben Sie diese «Premiere» erlebt?
Auch mit einem gewissen zeitlichen Abstand weiss ich noch immer nicht, was ich dazu sagen soll … Sich mit 40 Jahren einer Operation eines Gehirntumors zu unterziehen ist nicht etwas, das man sich im Leben erhofft …
Ist es für Sie einfach gewesen, diese doch besondere Operation zu akzeptieren?
Alternativen haben eigentlich gefehlt und ich habe zugestimmt, weil Dr. Simonin mich überzeugt hat. Er hat mir gesagt, dass er an meiner Stelle dasselbe tun würde und dass ich mit dieser Technik alle Chancen auf meiner Seite hätte. Für ihn ist das System «niet- und nagelfest» und auf jeden Fall hat man etwas tun müssen. So habe ich nicht nein sagen können, obwohl ich kein grosser «Fan» von Spitälern bin. Bisher wurde ich nur einmal wegen einer Blinddarmentzündung und unter Vollnarkose operiert.
Hat es Sie beunruhigt, dass es sich um eine Premiere gehandelt hat?
Nein, nicht wirklich. In anderen Spitälern haben die Chirurgen diese Art von Eingriffen bereits durchgeführt und ich habe mir auch gesagt, dass sie bei einer Premiere besonders aufmerksam sein werden … Ich habe die Operation überstanden und besitze immer noch meine vollen Kapazitäten. Es ist also alles gut verlaufen.
Kein besonderer Stress vor der Operation?
Eigentlich nicht, denn ich habe mich während mehrerer Monate auf diesen Eingriff «vorbereitet». Die Untersuchungen haben bereits im April bestätigt, dass es sich um einen Tumor handelt, und die Operation hat im August stattgefunden. Ich bin am Abend vor der Operation ins Spital eingetreten und habe während der Nacht recht gut geschlafen.
Wie sind Ihre Erinnerungen an die Operation?
Während der Operation steht man wegen der Anästhesieprodukte ein wenig unter «Drogen». Ich habe deshalb keine besondere Angst verspürt, obwohl ich gewöhnlich eher «besorgt» bin. Ich habe das getan, was man von mir verlangt hat und mich auf die Beantwortung der Fragen konzentriert. Meinen Epilepsieanfall habe ich übrigens gar nicht bemerkt. Auch kann ich mich nicht erinnern, Schmerzen verspürt zu haben. Die Operation ist für mich sehr schnell verlaufen, auch wenn ich mehr als zwei Stunden während der sechsstündigen Operation «wachgeblieben» bin.
Erfahren Sie mehr über diese Operation im Artikel “Premiere im Wallis: Der Patient bleibt während seiner Gehirnoperation wach“.